Gibt man den Namen „Störkel“ auf unterschiedlichen Internetseiten ein, die eine Häufigkeitsverteilung von Familiennamen in Deutschland ermitteln, so ergibt sich das hier dargestellte Bild mit einem Zentrum im Rhein-Main Gebiet.
Das bedeutet meiner Meinung nach aber nicht, daß wir schon immer hier angesiedelt waren und es keine weiteren, in früheren Jahrhunderten mit uns verwandten Familien geben würden, die in anderen Regionen leben. Aus der hier abgebildeten Verteilung kann man wohl lediglich lesen, daß die Entwicklung zum heutigen Familiennamen Störkel doch eher einen regionalen Charakter hat. Denn wie schon aus unseren Erbstädter Kirchenbüchern ersichtlich ist, hießen wir ja nicht immer Störkel. Wahrscheinlich spielt dabei auch noch eine Rolle, wie die jeweiligen Pfarrer in früheren Jahrhunderten die Namen ihrer Gemeidemitglieder geschrieben haben.
Man müsste jetzt wissen, welches der urspüngliche Familienname war, aus welchem sich dann Sterkell und schließlich Störkel entwickelt haben und welche anderen, heute geläufigen Familiennamen ebenfalls mit diesem Ursprungsnamen zusammenhängen. Da ich aber auch kein Namensforscher bin, werde ich mich nicht auch noch in dieses Gebiet vorwagen.
Interessant zu wissen wäre es allerdings, ob wir „Erbstädter“ zumindest mit den Störkels aus der Gegend Neu-Anspach und Usingen (ein anderes Störkel-Ballungsgebiet) verwandt sind. Neugierig bin ich schon deshalb, weil ein befreundeter Arbeitskollege, ebenfalls namens Störkel, dort seine Wurzel hat. Unsere gemeinsamen Anstrengungen konnten aber bisher keine Verbindung ermitteln. Das liegt auch daran, daß die dortigen Kirchenbücher genau wie unsere erst im 17. Jahrhundert beginnen. Der erste Vorfahr meines Freundes ist 1665 in Eschbach im Taunus geboren. Wenn es eine Verbindung gibt, dann muss sie aus noch früherer Zeit stammen. Bemerkenswert ist allerdings, daß auch dort die Vornamen Johann und Peter gerne verwendet wurden.
Ein weiterer interessanter Punkt: Im Internet findet man auf Ahnenforschungsseiten die Stammbäume von weiteren Amerikanern mit Familiennamen, die ähnlich unserem sind. Bei der Angabe der Herkunft deren ursprünglich ausgewanderten Vorfahren gibt es auch Orte, die nicht unbedingt mit der heutigen Störkel-Verteilung übereinstimmen.
Wenn man sich die Verteilung unseres Namens in den USA anschaut, so ergibt zur der Zeit vor etwa 100 Jahren (die vielleicht eher widerspiegelt, wo sich Störkels angesiedelt hatten als eine Karte mit der heutigen Verteilung) folgendes Bild:
Auch in Frankreich haben wir offensichtlich Verwandtschaft. Die Karte unten zeigt den Zeitraum 1966-1990. Allerdings sieht die Verteilung auch für die Jahre davor (bis 1891-1915) sehr ähnlich aus. Es gibt uns vor allem im Elsaß.
Diese Störkels im Elsaß sind genealogisch sehr gut dokumentiert (siehe "gedbas.genealogy.net", Autor J. Eickhoff-Koberg). Zumindest die frühesten dortigen Störkels kommen aus den Dörfern Ribeauville und Bergheim in der Nähe von Colmar. Allerdings fangen auch im Elsaß die Kirchenbuchaufzeichnungen in etwa dem gleichen Zeitraum an wie in Hessen, so daß auch hier (wie im Falle der Neu-Anspacher/Usingener Störkels) keine Verbindung nach Erbstadt ersichtlich ist. Der erste im Elsaß erwähnte Stör(c)kel ist ein Franz, geboren im November 1667.